Homey hat gerade denHomey Self-Hosted Server angekündigt, ein neues “nur Software”-Angebot, das es ermöglicht, die Homey Pro-Erfahrung… auf Ihrer eigenen Hardware auszuführen. Die Idee ist einfach: den Homey-Ansatz (Benutzeroberfläche, Flows, Dashboards, Energieüberwachung) beizubehalten, aber ohne auf ein dediziertes Homey-Gerät angewiesen zu sein.
Athom (Homey) positioniert dieses Produkt klar für fortgeschrittene Benutzer und Enthusiasten, die wählen möchten, wo und wie ihre Hausautomation läuft, während sie in einem einsatzbereiten Integrations-Ökosystem bleiben.
Homey auf Ihrer Hardware: Raspberry Pi, NAS, Docker, Proxmox…
Homey Self-Hosted Server kann in einer Vielzahl von Umgebungen installiert werden: Raspberry Pi, Windows, macOS, Linux, Docker, aber auch Synology, QNAP, Proxmox, TrueNAS (und allgemein “alles, was Linux ausführen kann”).

Was die Voraussetzungen betrifft, so weist Homey auf eine grundlegende Linux + Docker Konfiguration hin, die ARM64 und AMD64 unterstützt, mit einem empfohlenen Prozessor von mindestens 1,5 GHz (idealerweise Mehrkern). Der angegebene Verbrauch bleibt angemessen: etwa 200 bis 300 MB RAM für den Server, plus eine variable “Zusatzlast” je nach installierten Apps, und etwa 1 GB an Datenträgerplatz (abhängig von Daten und Anzahl der Apps).
Kompatibilitäten: Matter, LAN, Cloud… und der Rest über Homey Bridge
Im Grunde kann Homey Self-Hosted Server Geräte LAN, Cloud und Matter ohne zusätzliche Hardware verwalten.
Für Thread ist es möglich, wenn Sie bereits einen Thread Border Router in Ihrem Netzwerk haben (typischerweise ein kompatibler Router/Lautsprecher oder ein Hub, der als Thread-Brücke fungiert).
Und für all das, was oft den Reiz einer “historischen” Hausautomationsinstallation ausmacht – Zigbee, Z-Wave, Bluetooth LE, 433 MHz, Infrarot – bietet Homey die Möglichkeit, über eine Homey Bridge (verkauft für 69 €) zu gehen. Interessanter Zusatzbonus: Man kann mehrere hinzufügen, mit einem “Satellitenmodus”, um die Funkreichweite im Haus zu erweitern.
Wir finden die DNA von Homey: Flows, Dashboards, Energie, Apps…
Auf dem Papier übernimmt Homey Self-Hosted Server die großen Stärken von Homey Pro: Homey Flow und Advanced Flow für die Automatisierung, Homey Dashboards, Homey Energy und Insights sowie den Zugang zum Homey App Store (offizielle und Community-Apps). Homey gibt die Kompatibilität mit 50.000+ Geräten und 1.000+ Marken über sein App-Ökosystem an.
Ein sehr konkretes Beispiel: Homey Self-Hosted Server auf einem Synology NAS (Docker) installieren, einen Homey Bridge hinzufügen, um Ihre Zigbee-Sensoren zu erfassen und dann einen Advanced Flow zu erstellen wie “wenn alle gegangen sind, Heizung senken + nicht essentielle Steckdosen abschalten + simulierte Anwesenheitsbeleuchtung aktivieren” (ja, so ein Szenario, das einen sagen lässt “Okay, jetzt arbeitet das für mich!”).
Ein weiterer netter Anwendungsfall: In einer Proxmox-Umgebung können Sie Ihre Hausautomation in einer dedizierten VM/CT isolieren, Snapshots erstellen, eine neue Community-App ohne Stress testen und bei Bedarf zurückkehren (wir alle haben schon einmal eine Integration an einem Sonntagabend “kaputt gemacht”…).
Cloud inklusive, aber lokal orientierter Ansatz
Ein wichtiger Punkt: Auch wenn der Server bei Ihnen läuft, umfasst Homey eine Vielzahl von Cloud-Diensten: Fernzugriff, App Store, Push-Benachrichtigungen, Webhooks, einige Funktionen wie Wetter, und die Kompatibilität mit Sprachassistenten.
Homey weist auch darauf hin, dass alles so konzipiert ist, dass es weiterhin funktioniert, selbst wenn das Internet ausfällt, innerhalb der Grenzen Ihrer Geräte (alles, was von der Cloud eines Herstellers abhängt, bleibt… abhängig). Es ist möglich, lokal über die IP des Servers zuzugreifen, vorausgesetzt, die “Local Users” sind aktiviert.

Preis, kostenloser Test, lebenslange Lizenz… und kleine Einschränkung zu beachten
Jede neue Installation beinhaltet ein 30-tägiges kostenloses Testangebot, ohne Kreditkarte. Danach gibt es zwei Optionen: 4,99 € pro Monat oder eine lebenslange Lizenz für 149 €.
Ein Detail, das man nicht übersehen sollte: Wenn das monatliche Abonnement abläuft, wird die Instanz offline geschaltet, bis sie erneut abonniert oder eine lebenslange Lizenz erworben wird.
Was die Backups betrifft, so bleibt es bei einem recht klassischen “self-hosted”-Ansatz: Es genügt, den Datenordner zu sichern (standardmäßig ~/.homey-shs/).
Was sich für Home Assistant/Jeedom-Nutzer ändert… und die aktuellen Grenzen
Das Versprechen ist klar: Homey zielt auf die Landschaft der Selbst-Hosting-Lösungen ab, mit einem starken Argument: “Ich lasse euch die Wahl der Hardware, aber ich behalte ein geführteres Erlebnis.” Man könnte sogar sagen, dass Homey Self-Hosted Server eine direkte Antwort auf Home Assistant im Bereich “nur Software” ist.
Im Gegenzug ist Homey zu mehreren Punkten transparent:
- Homey Self-Hosted Server ist nicht genau ein Klon von Homey Pro, und Sie sind es, die die Plattform installieren/warten.
- Es gibt keinen “maßgeschneiderten” technischen Support für Ihren Server (zu viele mögliche Kombinationen), außer bei Abrechnungsfragen.
- Derzeit ist es nicht möglich, Benutzerdaten direkt von Homey Cloud / Homey Pro / Homey Pro mini zu Self-Hosted Server zu migrieren.

Verfügbarkeit und Kontext
Homey Self-Hosted Server wird weltweit verfügbar sein ab sofort.
Zur Erinnerung: Athom (das Unternehmen hinter Homey) wurde 2024 von LG Electronics übernommen, was sicherlich einen interessanten Blick auf die langfristige Strategie bietet: Homey als Plattform für Hausautomation voranzutreiben und gleichzeitig ein “Privacy-First”-Image zu wahren, das auf lokale Ausführung ausgerichtet ist.



